Seit über 60 Jahren wird im Kanton Thurgau über eine bessere Erschliessung des Oberthurgaus diskutiert. Doch passiert ist bis heute nichts. Die Gemeinden haben die BTS in ihre Planungen aufgenommen, der Kanton hat sie in den Richtplan integriert, und die Bevölkerung hat 2012 in einer Volksabstimmung die Bodensee-Thurtal-Strasse mit deutlicher Mehrheit angenommen. Für die FDP Thurgau ist deshalb klar: Es gibt keinen sachlichen Grund, das Projekt weiter hinauszuschieben.
«Die Gemeinden sind bereit, die Planung steht, und das Volk hat gesprochen. Wenn das alles nichts zählt, was denn dann?», fragt FDP-Parteipräsident Gabriel Macedo, Erstunterzeichner der Motion, rhetorisch.
Die BTS ist nicht nur zur Entlastung der angespannten Verkehrssituation notwendig, sondern auch von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Thurgaus. Die Region zwischen Arbon und der A7 wächst stark, die Unternehmen sind auf eine zuverlässige Verkehrsverbindung angewiesen. Heute stauen sich Pendler und Güterverkehr täglich durch Ortszentren, was zu Lärm, Abgasen und gefährlichen Verkehrssituationen führt.
«Ohne leistungsfähige Infrastruktur verlieren wir Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze und Lebensqualität. Die BTS ist eine Investition in die Zukunft des Thurgaus», betont Macedo.
Mit der vom Grossen Rat überwiesenen Motion soll der Regierungsrat beim Bund eine Standesinitiative einreichen. Gleiches wird auch in den Kantonsparlamenten von St.Gallen, Schaffhausen und beiden Appenzell gefordert. Damit sollen die vier Ostschweizer Schlüsselprojekte BTS, Rosenberg, Fäsenstaubtunnel und Zubringer Appenzellerland für den Ausbau der Strasseninfrastruktur in den nächsten Ausbauschritt für die Nationalstrassen aufgenommen werden. Die Weichen dazu werden in den nächsten Monaten in Bern gestellt.
«Wir wollen keine weiteren Studien und keine halben Lösungen. Der Kanton Thurgau darf nicht länger auf der Warteliste bleiben. Jetzt ist der Moment zu handeln», so Macedo abschliessend.