2012 fällten die Thurgauer Stimmberechtigten mit einem Netzbeschluss den Grundsatzentscheid für die BTS und die OLS. Die Vorhaben sollen das wachsende Verkehrsaufkommen kanalisieren und lenken. Zudem sollen sie die Städte und Dörfer von Verkehr, Lärm und Abgasen entlasten und den Bodenseeraum besser Richtung Zürich anbinden.
Über eine Interpellation fordern SP und Grüne nun eine Neubeurteilung der Situation. Für die freisinnige Fraktion kommt das nicht in Frage. Anders als die Interpellantinnen sieht die FDP die OLS nämlich nicht in der Sackgasse. «Die OLS steht lediglich vor einer roten Ampel und wartet auf die Weiterfahrt», sagt Kantonsrat Gabriel Macedo. Denn, die OLS stellt eine flankierende Massnahme zur BTS dar. Sie soll deshalb mit der ersten BTS-Etappe von Arbon bis Amriswil als Entlastung realisiert werden.
Selbstverständlich müssen veränderte Entscheidungsgrundlagen jederzeit berücksichtigt werden und in die Projektierung einfliessen. «Es braucht dafür aber keine Volksabstimmung, der Grundsatzentscheid steht», präzisiert Kantonsrat Gabriel Macedo. Neben den neuen, ökologischen Rahmenbedingungen sind für die FDP-Fraktion auch die weiteren Veränderungen zu bedenken. So ist der Kanton Thurgau zum Beispiel in den vergangenen zehn Jahren um 30‘000 Einwohner gewachsen. Und Ende 2019 arbeiteten gut 13‘000 Personen mehr im Kanton Thurgau als noch im Jahr 2011.
Kantonsrat Gabriel Macedo fordert deshalb: «Eine Entwicklung des Verkehrssystem muss ganzheitlich zugestanden und zugelassen werden: im motorisierten Verkehr, im öffentlichen Verkehr, im Langsamverkehr und im Güterverkehr.»